Dramen im Schnee
27. April 2018Prinz Johan Friso – derzeit drehen sich viele Berichte um den zweitältesten Sohn von Königin Beatrix von Holland. Der soll, dem Vernehmen nach, an seinem jetzigen Zustand wohl nicht ganz unschuldig sein, weil er in Lech am Vorarlberg mit (s)einem Begleiter abseits der Piste unterwegs war. Wobei wohl, neben Leichtsinn, auch jede Menge Pech mit im Spiel war. Denn im Rettungshubschrauber soll es zudem zu einer Panne gekommen sein. So war offensichtlich – dramatisch und auch ein wenig peinlich -, der Akku eines Reanimationsgerätes ausgefallen. Also musste der Akku gewechselt und zwischenzeitlich (das Herz) von Hand massiert werden. Dennoch soll der Einsatz „überdurchschnittlich schnell und sehr professionell“ abgelaufen sein …womit wir das Thema auch beenden wollen und dem Prinzen und seiner Familie alles Gute wünschen. Denn hier und in einer solchen Situation helfen keine adeligen Privilegien, sondern nur hoffen und beten!
Wobei Lawinen und der weiße Tod in den Bergen eine stetige Gefahr sind. Eine Gefahr, zu der auch wir Menschen – durch Rodungen und dadurch, dass immer gewagter gebaut wird -, ein Stück weit beitragen. Kommt dann noch hinzu, dass sich Gäste leichtfertig verhalten, nehmen die Ereignisse oftmals einen tragischen Lauf. Ein Thema, das, wie unlängst bei „Die Bergretter“, auch in Spielfilmen thematisiert wird. Dort wurde just der Chef der Ramsauer Bergwacht, Andreas Marthaler (Martin Gruber), samt seiner Freundin verschüttet. Durch den Leichtsinn deren Bruder.
Auch im ganz realen Leben fordert daher die Salzburger Bergrettung, wie in der Wiener Zeitung zu lesen war, eine Aufklärungskampagne über die Gefahren in den Bergen und speziell über Lawinen. Denn das könne, so die Experten, die Zahl von Verschütteten und in Bergnot geratenen Wintersportler deutlich senken.
Wobei freilich die Tourismus-Branche selbst wenig(er) Interesse daran hat, wenn das Gefahrenpotential allzu deutlich thematisiert wird … und so werden wir wohl weiter Retter erleben, die – unter Einsatz ihres eigenen Lebens (!) -, mit Schutzbrillen, Suchstangen und Spürhunden sowie Warnwesten unterwegs sind.
Dabei gleicht die Suche oftmals dem Aufspüren der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen. Oder einem, der mit Uhrmacherlupen nach einem winzigen Defekt sucht!