Welche Auswirkungen kann ein Tyrosin Mangel haben?
18. September 2017Auch wenn L-Tyrosin zur Gruppe der nichtessentiellen Aminosäuren gehört, die der Körper im Bedarfsfall aus anderen Aminosäuren herstellen kann, ist ein Mangel an Tyrosin unter bestimmten Umständen nicht ausgeschlossen. Zu einem erhöhten Tyrosin Bedarf können unter anderem Stoffwechselerkrankungen wie Phenylketonurie, starker körperlicher oder emotionaler Stress, eine unzureichende Proteinzufuhr und die Verwendung von Stimulanzien wie Amphetamin oder Ephedrin beitragen.
Da Tyrosin im Körper nicht nur als Baustein für praktisch jedes körpereigene Protein benötigt wird, sondern auch als Vorläuferstoff wichtiger Hormone wie Thyroxin (T4) und Neurotransmitter wie Dopamin, Norepinephrin (Noradrenalin) und Epinephrin (Adrenalin) dient, kann ein Tyrosin Mangel deutliche Auswirkungen auf die Gesundheit und den Stoffwechsel besitzen.
Wenn im Körper aufgrund eines Mangels an Tyrosin keine ausreichenden Mengen des Schilddrüsenhormons Thyroxin produziert werden können, resultiert dies in einer deutlichen Reduzierung der Stoffwechselrate und anderen Symptomen eines Schilddrüsenhormonmangels wie Müdigkeit und Gewichtszunahme.
Eine unzureichende Produktion der Neurotransmitter Epinephrin und Norepinephrin aufgrund eines Mangels an Tyrosin, welcher häufig bei Anwendern von Amphetaminen oder auch Ephedrin beobachtet wird, kann zu einem Zustand führen, der als adrenale Erschöpfung bezeichnet wird. Dieser Zustand wird durch eine reduzierte Stoffwechselrate und allgemeine Erschöpfung charakterisiert und hat zur Folge, dass Stimulanzien wie Ephedrin, deren Wirkung auf einer gesteigerten Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin beruht, nur noch eine geringe Wirkung zeigen.
Da Tyrosin ein Vorläuferstoff von Dopamin, einem wichtigen Neurotransmitter im Gehirn, ist, liegt es im Bereich des Möglichen, dass ein Tyrosin Mangel die Stimmungslage negativ beeinflusst. In diesem Zusammenhang sollte erwähnt werden, dass bei Menschen, die unter Depressionen leiden, die Tyrosin Werte manchmal erniedrigt sind.
In diesem Zusammenhang sollte weiterhin beachtet werden, dass für die Umwandlung von Tyrosin in Neurotransmitter die Vitamine B6 und Folsäure, sowie das Spurenelement Kupfer benötigt werden.
Tyrosin ist außerdem ein Vorläuferstoff von Melanin, welches die Haut vor den Auswirkungen schädlicher UV Strahlen schützt. Auf einem Tyrosin Mangel beruhende reduzierte Melaninkonzentrationen können deshalb negative Auswirkungen auf die Integrität und die Gesundheit der Haut besitzen.