Wassersport-Shops früher und heute
20. August 2017Vor wenigen Jahren fand man Wassersport-Shops vor allem in deutschen Großstädten in der berühmten 1b-Lage – in der Innenstadt, aber nicht direkt in der Fußgängerzone oder der Flaniermeile. Häufig befanden sich diese Shops zum Beispiel in Seitenstraßen der großen Einkaufsstraßen. Antreffen konnte man dort zwischen 11 und 18 Uhr den Shopbetreiber und Angestellte, bei denen nicht auszumachen war, wer der coolste von allen ist. Da die Kunden solcher Shops zum größten Teil Schüler, Studenten oder Urlauber waren und sind, waren solche Öffnungszeiten kein Problem, denn man erreichte ja jeden, den man erreichen wollte. Außerdem war Wassersport natürlich Trendsportart, was es den Händlern noch etwas leichter machte.
Wenn man sich heute in Großstädten oder auch an Urlaubsorten umschaut, dann fragt man sich, wo diese ganzen Wassersport-Shops hin sind. Ganz einfach: Die Shops sind da, wo ihre potentiellen Kunden sind – Im Internet. Wer heute ein Produkt aus einem Wassersport Shop braucht, der geht nicht mehr zum Händler in der eigenen Stadt und hält nebenbei noch ein cooles Schwätzchen mit dem Verkäufer dort. Wer heute Bekleidung oder Equipment fürs Surfen, Windsurfen, Kite-Surfen, Wakeboarden oder zum Segeln braucht, der sucht online danach oder geht direkt zu einem ihm vertrauten Händler im Netz.
Als Händler für Wassersportartikel hatte man grundsätzlich zwei Optionen: den Trend zum Online-Handel erkennen und mitgehen oder den Trend verschlafen und pleite gehen. Beide Händlertypen sind daher nicht mehr, oder nicht mehr so stark wie zuvor, in den Shopping-Zentren der Städte zu finden. Die cleveren findet man heute im Internet. Ungläubige könnten argumentieren, dass das Quatsch sei, da viele Wassersport-Produkte und Zubehöre, wie z.B. Schlauchboote überhaupt nicht für den Online-Vertrieb geeignet wären. Da liegen sie allerdings falsch. Denn selbst empfindlichste, größte, schwerste und sperrigste Produkte können von Logistik-Dienstleistern heute problemlos zum Endkunden transportiert werden. Es bleibt zu hoffen, dass die um Coolness wetteifernden Betreiber und Angestellten der Wassersport-Shops früh den Trend erkannt haben und nun nicht bei McDonalds Burger braten.