Herrenrasierer und ihre beinahe nicht zu durchschauende Marktvielfalt
7. Oktober 2017Falls auf dem Einkaufszettel „Rasierapparat“ (für Männer) zu finden ist, sind vornehmlich die Frauen, die mit dem Einkauf beauftragt sind, ab und zu überfordert. Die Ursache ist aber oft gar nicht, dass sie selbst mit der täglichen Korrektur des Bartwuchses so wenig zu tun haben oder sich keine Mühe geben würden. Es liegt auch an dem schier unübersehbaren Markt für Rasierer.
Eine typische Website, die Produkte bzgl. Haushaltsgeräte aufführt, nennt in der Regel ca. 1000 Produkte in der Palette Rasierer. Selbst ein ein freundlich gemeinter Hinweis wie etwa „Gillette“ oder „Philips“ reduziert die Marktvielfalt recht wenig ein, weil beide Hersteller durchaus nicht unter dreihundert Produkte (für Männer und Frauen) bieten.
Sucht man in den Suchmaschinen man den Begriff Rasierer, so sieht der/die Suchende die Auflistung von knapp 3 Mio. Treffern zu diesem Thema. Wenn die suchende Frau weiß, dass ein Elektrorasierer gewünscht wurde, verkleinert sich die Zahl der gefundenen Einträge bereits auf ungefähr 300.000 Suchtreffer. Mit dem Wort Rasierapparat oder Rasierapparate kann man die Auflistung auf ungefähr 80.000 URLs reduzieren, wenn man auch nicht einhundert Prozent sicher sein kann, dass in der Trefferliste auch das Gewünschte wirklich enthalten ist. Deutlich weniger unübersichtlich ist in den meisten Fällen die Auswahl zu dem Stichwort Rasierer in mehr oder minder großen und bekannten Webseiten mit Auktionen und/oder Onlinekaufhäusern.
Einräumen müssen jedoch ebenso die barttragenden Männer, dass sie sich bei der riesigen Auswahl nicht richtig auskennen und beim Erwerb eines Rasierers besonders sich nach der Gewohntheit richten. Das bedenken ohne Zweifel auch die Vertreter der großen Marken. Es ist nicht leicht, immer wieder neue Kunden zu gewinnen. Eine große Chance besteht in dem Moment, wenn der männliche Spross der Familie aus dem Elternhaus auszieht, bevor der erste Flaum weg ist. Leider ist diese Chance nur winzig und in vielen Situationen lassen sich die Heranwachsenden com Markennamen am väterlichen Rasierer inspirieren. So sind es in der Vielzahl der Fälle eher Zufälle, welche zu einem Wechsel führen. Zu diesen zufälligen Ereignissen zählt z.B. das Zu-Hause-Liegenlassen des Rasierapparates, falls man im Hotel schläft.
Es darf einen daher nicht wundern, dass die Firmen ausschweifend ihre Rasierer anpreisen und Veränderungen als als etwas ganz Besonderes in Bezug auf Rasierergebnis und Bequemlichkeit proklamieren, die im Alltag nur den Geldbeutel in nie dagewesener Weise beschneiden.