Die Zweiklassengesellschaft
25. Dezember 2017Es mag ja im Leben viele Situationen geben, in welchen man sich ernsthaft nach Sinn und Zweck fragen muss. Kinder und Jugendliche verstehen häufig den Sinn der schulischen Bildung nicht, benötigt man chemische Formeln beispielsweise doch in der Regel ohnehin nicht. Auch im Berufsleben gibt es Situationen, wo einem sich der Sinn des jeweiligen Handelns einfach nicht erschließen möchte. Doch völlig absurd wird es mitunter, wenn man Politik und Gesellschaft als Gesamtes betrachtet oder einfach nur Teile der marktwirtschaftlichen und sozialen Mechanismen betrachtet. Bestes Beispiel hierfür ist sicherlich die Krankenversicherung.
Die Krankenversicherung an sich ist ein Mittel, welches man in der heutigen Zeit sicherlich nicht mehr missen möchte. Immerhin musste man bis vor einigen Jahrzehnten noch eine ärztliche Behandlung bezahlen. Gerade der Arbeiterschicht war dies jedoch in vielen Fällen nicht möglich, auch aus heutiger Sicht einfache Erkrankungen konnten daher schlimm enden, wenn eine ärztliche Behandlung finanziell nicht möglich war. Seit der Einführung der gesetzlichen Krankenversicherung hat sich dies aus Sicht der Menschen durchaus verbessert, dies sollte man auch bei Diskussionen zur heutigen Problematik im Bereich des Gesundheitswesens nicht außeracht lassen.
Dennoch sorgt man sich heute zu Recht um eine Zweiklassengesellschaft, wenn man die private Krankenversicherung mit in die Diskussionen einbezieht. Zwar steht heute grundsätzlich jedem Arbeitnehmer die private Krankenversicherung zu, als klassischer Arbeitnehmer (und geringerem Einkommen als es die Beitragsbemessungsgrenze verlangt) kann man hier auch über die private KV nur die Grundleistung der gesetzlichen Kassen versichern. Und die Leistungen, welche von der gesetzlichen Krankenversicherung umfasst sind, sind meist doch weitaus geringer, als es Privatpatienten zuteilwird. Ob Zahnersatz oder teure Vorsorgeuntersuchungen, der privat Versicherte wird von seiner Krankenversicherung mehr zugesprochen bekommen, als der gesetzlich Versicherte von der gesetzlichen Krankenkasse. Und eben diese Schieflage in den Leistungen wird zunehmend für die Zweiteilung der Gesellschaft sorgen und entsprechende Unruhe und auch Unmut bei den gesetzlich Versicherten zur Folge haben. Einen Umstand, den man dringend beseitigen sollte.